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Wärmequelle Sonne - Wir bauen eine Solardusche

Sicherheitsbewusstes Arbeiten im Workcamp. Die Teilnehmenden tragen Schutzhelme beim Arbeiten mit funkenden Maschinen. | Foto: Hendrik Silbermann (ARTWORks)

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W08/2018

Unser Solarkollektor wird auf dem Dach des neuen Badehauses angebracht, um die Duschen und Waschbecken, die dort entstehen sollen, mit Warmwasser zu versorgen. Das Wasser, welches sich im Kollektor erwärmt, wird in einen Warmasserspeicher geleitet. Wir waren verantwortlich für den Bau des Kollektors sowie des Gestells, auf welchem der Kollekter im besten Winkel zur Sonne steht, und der Rohrverbindungen zum Speicher. Mit ihrem fachlichen Know How und pädagogischen Skills begleiteten uns ein Zimmermann, ein Metallbauer und ein studierter Praktiker der International Area Studies, indem sie uns zum Selbstbau ermutigten und anleiteten.

Zu Beginn der Woche erforschten wir die Funktionsweise einer Solarthermie-Anlage und experimentierten mit der Sonnenwärme. Am ersten Tag näherten wir uns in drei Gruppen mit verschiedenen Experimenten dem Funktionsprinzip der Solardusche an. Wir fingen die Sonnenstrahlen in einem Parabolspiegel ein und brachten über einen Brennpunkt Wasser in einem Glas zum Kochen. In einem weiteren Experiment brachten wir Wasser zum Aufsteigen, natürlich ohne Pumpe, indem wir in schwarzen Rohren hinter einer Glasscheibe das Wasser erhitzten - der sogenannte Thermosiphon-Effekt. Wir lernten das Prinzip des Solarthermiesystems verstehen, es funktioniert ähnlich wie bei einer Thermoskanne.

Da wir anstrengende körperliche Arbeiten ausübten und das Wetter Rekordtemperaturen hervorbrachte, verbrachten wir oft den Mittag am See und arbeiteten stattdessen in den Abendstunden. 

Auf unserer Baustelle lernten wir verschiedene Berufstätigkeiten im Handwerk kennen.

Für den Kollektor stellten wir einen Rahmen aus her. Darin legten wir eine Dämmschicht aus einer Spiegelfolie und einer Schicht Schafwolle aus. Darauf wird der Heizkörper - inzwischen ein Kollektor - verschraubt und später mit einer Glasscheibe abgedeckt.

Als Kollektor verwendeten wir einen alten Heizkörper, der, schwarz angestrichen, für die Absorption der Sonneneinstrahlung genutzt wird und das zirkulierende Wasser darin erhitzt. Wir schweißten die Anschlüsse und testen sie auf Dichtigkeit. Auch das Gestell, auf welchem der Kollektor angebracht wird, haben wir zusammengeschweißt.

Gegen Ende der Woche haben wir das Gestell fertig gestellt, den Kollektorkasten zusammengesetzt und die entsprechenden Anschlüsse zum Wasserspeicher, mit dem Vor- und Rücklauf, montiert. Jetzt brauchte es nur noch die Sonnenstrahlen um warm duschen zu können. Unsere Ergebnisse präsentierten wir bei einer öffentlichen Abschlusspräsentation hoch oben auf dem Dach des Badehauses.

Wir erlebten eine eindrucksvolle Woche, in der wir handwerkliche Tätigkeiten ausgeübt haben, planerisches Denken einbringen konnten und gegenseitig voneinander gelernt haben. In der Zukunftswerkstatt hatten wir den Raum, uns über unsere eigenen Berufswege Gedanken zu machen und haben individuelle Tipps und Vernetzungsideen erhalten. Wie können wir verantwortlich unsere Welt mit innovativen nachhaltigen Lösungen gestalten? Die Teilnahme an dem Solarduschenworkcamp könnte ein Anfang sein…

Team: Evelyn Boht, Eva-Maria MikuttaSimon Günzel, Friedrich Mierau, Stefan Raabe, Luzie TrültzschSchlagworte: Erneuerbare Energie